Permakultur und Italien
2016: Nach knapp 3 Jahren in Praktika und Festanstellung zog es mich raus in die Welt.
Der Begriff Permakultur war mir auf meinen Recherchen für Ansätze nachhaltiger Lebensgestaltung öfter begegnet und ich wollte sehen, was sich dahinter verbirgt. Auf einer kleinen Europareise fand ich einen Hof in den italienischen Alpen, der mir die Möglichkeit geben sollte, 5 Jahre lang mehr mit der Natur zusammen zu arbeiten.
Auf der Cascina Ghila (das Farmhaus des Siebenschläfers) lebte ich mit meinem damaligen Partner und vielen internationalen Gästen zusammen und gestaltete einen alten Hof und 4 ha Land nach bestem Gewissen: Nach Permakultur-Designprinzipien, biologisch-dynamischem Gemüseanbau, Reuse-Reduce-Recycle- und Selbstversorger-Ideen. Auf dem Hof lebten Hühner, Ziegen, Laufenten, Hunde und Katzen neben Gästen durch die verschiedenen Jahreszeiten zusammen. Im Winter gab es nur heißes Wasser über den Boiler und wenn tagelang nicht die Sonne schien, war auch der Strom für große Geräte begrenzt. Der Laptop wurde nur über Solarstrom gefüttert.
In diesen Jahren lernte ich viel über: Projektmanagement, rücksichtsvolle und möglichst gewaltfreie Kommunikation, saisonales Kochen, remote arbeiten mit limitierten Ressourcen, die Vorteile von Komposttoiletten, Kräutertees … und auch Demut, wenn der Sturm um uns die Schieferplatten auf dem Dach bewegte oder die Waldbrände um die Ecke das Atmen schwer machten.
Das Projekt »Cascina Ghila« gibt es in dieser Form mittlerweile nicht mehr, aber dafür viele andere auf der ganzen Welt verstreut, die versuchen im Kleinen Großes zu bewegen. Auf verschiedensten Plattformen kann Kontakt aufgenommen, besucht und mitgeholfen werden.